Jahresrückblick 2020
Das Jahr 2020 war und ist leider immer noch geprägt durch die Corona-Pandemie, die die gesamte Gesellschaft vor eine riesige Herausforderung stellt.
Jede*r wird von diesem Jahr andere Geschichten erzählen. Manche werden traurig sein, manche optimistisch, wütend oder auch entschleunigt, manche vielleicht sogar komisch. Wohin uns all diese Veränderungen führen werden – gesellschaftlich wie privat – werden wir wohl erst im Jahresrückblick 2021 oder 2022 ermessen können.
Die Lebenshilfe Ostholstein e.V. ist davon nicht ausgenommen. Auch wir blicken zurück auf ein außergewöhnliches Jahr 2020, welches uns alle gefordert hat, uns aber auch viel hat lernen lassen und in welchem wir uns als Lebenshilfe Ostholstein e.V. weiterentwickelt haben.
Auf zahlreichen Ebenen mussten wir neue Wege finden. Gewohnte Selbstverständlichkeiten waren in diesem Jahr nicht oder nur durch entsprechende Maßnahmen und unter Einschränkungen machbar – und dennoch können wir auf ein gut bewältigtes Jahr 2020 zurückblicken.
Neben den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnte vieles neu auf den Weg bringen:
Mit Wirkung zum 01.01.2020 haben wir die Trägerschaft der Interdisziplinären Frühförderstelle von der LeDie gGmbH übernommen. Eine Praxis für Ergotherapie wurde in Trägerschaft der Lebenshilfe eröffnet. Stolz sind wir, dass beide Angebote bereits im ersten Jahr kostendeckend arbeiten konnten.
Im Frühjahr und Sommer 2020 galt unser Fokus der Planung der neuen Kita am Papenmoor und des neuen Therapiezentrums am Standort Am Kirchhof in Bad Schwartau. Geplant ist ein kompaktes Gebäude mit 90 Kita-Plätzen im Erdgeschoss sowie Räumlichkeiten für die Interdisziplinäre Frühförderstelle, Praxisräumen sowie Verwaltungsräumen im Obergeschoß. Mit der jetzigen Planung ist es gelungen verschiedene Bedürfnislagen in einem Gebäude zu vereinen sowie durch die Kombination der Angebote Synergien zu schaffen, die den in der Kita betreuten Kindern und den großen und kleinen Patient*innen von Nutzen sind. Auch Erfahrungen aus der Corona-Pandemie sind in die Planung eingeflossen. Die Planung steht, Darlehnsangebote sind eingeholt sowie die ersten Bewilligungen über eine finanzielle Beteiligung des Landes liegen vor. Die Beschlüsse in den jeweiligen Ausschüssen der Stadt Bad Schwartau wurden mehrheitlich trotz der Kritik einzelner Ausschussmitglieder für den Bau getroffen. Was jetzt noch fehlt, ist die Übertragung des Grundstücks auf einer Teilfläche der Sportanlagen des SV Olympias per Erbbauvertrag von der Stadt Bad Schwartau. In der Stadtvertretung am 17.12.2020 stimmten die anwesenden Stadtvertreter*innen einstimmig dafür, so dass wir jetzt in 2021 mit der Vorbereitung des Bauantrages beginnen können und, wenn alle alles geben, die Kita und das Therapiezentrum noch in 2022 in Betrieb nehmen können. Denn wie alle wissen, werden voraussichtlich bereits im Sommer 2021 nicht alle Eltern einen Kitaplatz für ihre Kinder bekommen.
Um die Not der Familien kurzfristig zu lindern wurde bereits im Sommer 2020 der Schutzraum für unsere Waldkinder der Kita am Papenmoor zugunsten einer zusätzlichen Krippengruppe umgebaut.
Zurzeit sind wir in der Endphase des Baus eines neuen Schutzraumes für die Waldkinder auf dem Gelände des gemeinsamen Spielplatzes der Kita und Schule am Papenmoor.
Und weil wir schon mal beim Bauen waren/sind wurde gleichzeitig ein neuer Fachraum für die Schule am Papenmoor auf gleichem Gelände geplant, der ebenfalls kurz vor der Fertigstellung ist.
Zum November 2020 wurden unabhängig von unserem bereits in 2019 gestarteten Poolmodell am Förderzentrum Schule am Papenmoor an 4 weiteren Modellschulen in Ostholstein Poolmodelle für die Schulbegleitung eingerichtet. Die Lebenshilfe ist nun auch an der Grundschule Cleverbrück in Bad Schwartau am Start. Wir freuen uns gemeinsam mit der Schule und dem Kreis Ostholstein dieses Modell in Bad Schwartau etablieren zu können.
Mit dem ersten Lock-down im März galt es für die Frühen Hilfen im Familienzentrum in erster Linie neue Ideen zu entwickeln, um weiterhin für die Familien unserer Region ansprechbar und unterstützend tätig sein zu können. Persönliche, individuelle Beratungen und praktische Unterstützungsangebote haben wir über das Jahr unter Einhaltung aller Hygieneregeln stets fortgesetzt, um die individuellen Bedarfe von Eltern aufzufangen. Für uns alle neu waren jedoch Online-Vorträge, digitale Eltern-Treffs und zunehmend Video-Konferenzen. Heute gehören sie zu unserer alltäglichen Arbeit. Sie werden persönliche Zusammenkünfte zwar niemals ersetzen können, doch sie bieten eine Möglichkeit, Eltern und Fachkräfte auch in diesen Zeiten zu bestimmten Themen miteinander in den Austausch zu bringen.
Auch in unseren Projekten zur Inklusion und Integration waren wir in diesem Jahr gefordert, neue Formate zu entwickeln und verstärkt digitale Medien zu nutzen. Wo öffentliche Präsenzveranstaltungen ausfallen mussten, haben wir die Mail-Infopost wiederentdeckt und parallel Videos produziert, um den Kontakt zu den Menschen zu halten. Aber auch analoge Mittler wurden genutzt, um die Nutzer*innen mit guten Informationen zu versorgen. Das interdisziplinäre Projekteteam sorgte für wichtige Übersetzungen zum aktuellen Pandemie-Geschehen und unterstützte zugewanderte Familien durch die Beratung per Mail und Telefon auch während des Lock-Downs.
Neben all den Veränderungen in den Angeboten und Einrichtungen haben wir uns in 2020 darüber hinaus intensiv damit beschäftigt , die Struktur der Lebenshilfe an die veränderten Erfordernissen sowie an den bevorstehenden Generationswechsel in der Mitarbeiterschaft anzupassen. Verantwortungsbereiche wurden neu im Team der Bereichsleitungen verteilt und auf die jeweiligen Kompetenzen der Mitarbeiter*innen zugeschnitten. Leider fehlt uns trotz des interessanten Aufgabengebietes im Leitungsteam immer noch eine erfahrene Kolleg*in als Bereichsleitung für unsere Kitas.
Dass wir diese Arbeit leisten konnten, ist nur dank der Solidarität und dem Engagement unserer Mitarbeiter*innen möglich gewesen, für die wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchten! Ebenso danken möchten wir ausdrücklich unserem Ehrenamtler*innen, die eine wirklich wichtige Stütze für unsere Arbeit sind. Auch den vielen kleinen und großen Spenden sei Dank, ohne sie wäre vieles, was wir in diesem Jahr geschafft haben, nicht möglich gewesen!
Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern von Herzen, hoffen auch im nächsten Jahr einiges gemeinsam bewegen zu können und wünschen friedliche, besinnliche und gesunde Weihnachtstage.