Neubau der Kindertagesstätte am Papenmoor mit Therapiezentrum und Verwaltungstrakt
Lebenshilfe Ostholstein plant, ihre Kindertagestätte am Papenmoor durch einen zweigeschossigen Neubau mit zusätzlichen 60 Plätzen zu ersetzen.
In das Obergeschoss wird das Therapiezentrum der Lebenshilfe mit der Interdisziplinären Frühförderstelle, der Ergotherapiepraxis und der Physiotherapiepraxis ziehen. Darüber hinaus entstehen im Obergeschoss Personalräume und Verwaltungsräume für die dort Beschäftigten.
Gebaut wird das Gebäude auf einer Teilfläche des jetzigen Vereinsgeländes des SV Olympia. Das Grundstück „Am Kirchhof“ mit einer Größe von rund 3.300 m2 grenzt an die vorhandene Kita am Papenmoor an. Nach Abschluss der Baumaßnahme werden dann an diesem Standort 130 Kinder in 3 Krippengruppen, 3 altersgemischten Gruppen, 2 Elementargruppen oder I-Gruppen und einer Waldgruppe betreut, gebildet und gefördert. Davon werden sechs Gruppen mit insgesamt 90 Plätzen im Neubaugebäude untergebracht sein. Die Waldgruppe wird weiterhin ihr in 2020 gebautes Schutzhaus nutzen. Auch die altersgemischte Gruppe „Tausendfüßler" sowie die Krippengruppe „Eichhörnchen" (zum 01.08.2020 neu in Betrieb genommen) verbleiben in ihren derzeitigen Räumlichkeiten.
Im barrierefreien Neubau sind im Erdgeschoss ausreichend Ruhe- und Sanitärbereiche, ein Speiseraum, Multifunktionsräume für die Offene Arbeit und Ausgänge ins Freie aus jedem Gruppenraum vorgesehen. In die Planung sind die Erfahrungen aus der aktuellen Corona-Pandemie eingeflossen. Die Gruppeneinteilung wird so angeordnet, dass jeweils zwei Gruppen eine selbstständige Einheit bilden, damit zukünftig auch die Betreuung im Kohortensystem besser stattfinden kann. Das südliche Außengelände vor den Gruppenräumen bietet viel Raum für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder, wobei der vorhandene naturnahe Spielplatz auch weiterhin von der Kindertagesstätte und dem Förderzentrum „Schule am Papenmoor" gemeinsam genutzt wird. Gleiches gilt auch für die Sporthalle.
Die inhaltliche, konzeptionelle Ausrichtung der Kindertagesstätte orientiert sich an dem Leitgedanken der Inklusion. Die schrittweise Umwandlung der jetzigen drei integrativen Gruppen in Elementargruppen ist der konsequente Schritt hin zu einer „Kita für alle". „Dabei ist für uns selbstverständlich, dass unsere Kindertagesstätte auch weiterhin offen für Kinder mit Beeinträchtigung sein wird“, sagt Melanie Müller, Kitaleitung. Das vorhandene heilpädagogische Personal wird in der Kindertagesstätte weiterbeschäftigt und deckt im Bedarfsfall die erforderliche heilpädagogische Kompetenz in Bezug auf das einzelne Kind und im Rahmen eines ganzheitlichen pädagogischen Konzeptes ab.
Mit den Kitaräumen im Erdgeschoss und dem Einzug des Praxisbetriebs und der Interdisziplinären Frühförderstelle (IFF) der Lebenshilfe Ostholstein in das Obergeschoss verspricht sich die Lebenshilfe sowohl strukturelle als auch inhaltliche Synergieeffekte.
So können therapeutische und heilpädagogische Kompetenz bei Bedarf in den Kitaalltag integriert werden und der große Mehrzweckraum kann auch von den Kitagruppen als Bewegungsraum genutzt werden. Zudem sind die Wege von der Schule am Papenmoor zum Therapiezentrum kurz, sodass Therapien direkt im Anschluss an den Unterricht wahrgenommen werden können.
Das Areal wird von der Stadt Bad Schwartau an die Lebenshilfe zu einem reduzierten Erbbauzins über 50 Jahre verpachtet. Diese beteiligt sich damit an den Baukosten von ca. 5 Mio. €. Zudem gibt es eine Förderzusage von 300.000 € vom Land Schleswig-Holstein und die Aussicht auf Mittel der Aktion Mensch. „ Darüber hinaus hoffen wir, dass im Jahr 2021/2022 neue Fördermittel des Bundes zur zusätzlichen Schaffung von Kitaplätzen zur Verfügung gestellt werden. Sollte dies nicht klappen, wird uns unsere Hausbank zusätzliche Kreditmittel zur Verfügung stellen, so dass die Finanzierung des anspruchsvollen Projektes in jedem Fall gesichert ist,“ sagt Susanne Voß, hauptamtlicher Vorstand der Lebenshilfe Ostholstein.
Geplant ist, im Mai nach Unterzeichnung des Erbbauvertrags den Bauantrag einzureichen. „Wenn alles gut läuft, kann die Kita Ende 2022 eingeweiht werden“, so Uwe Witaszak, Architekt.